Emotionen

Alles Leben möchte überleben. Das Individuum möchte so lange leben, bis seine natür­liche Lebensspanne erreicht ist. Die Spezies möchte über möglichst viele Generationen von Individuen fortbestehen. Das ist die grundlegende Absicht des Lebens.

Es geht gewöhnlich nicht um überleben als letzte Chance, dem drohenden Tod zu entge­hen. Es geht um Überlebens-Niveaus: Dinge, die das Überleben fördern oder verrin­gern. Sie liegen auf einer Skala zwischen Leben und Tod des Individuums bzw. Fortbe­stand und Untergang der Spezies.

Ob es ein Mikroorganismus ist, eine Pflanze oder ein Tier, es ist das Bewusstsein, in dem das Erleben des Individuums stattfindet. Niedrigere Lebewesen erleben das Leben offensichtlich aber mit einer niedrigeren Intensität als der Mensch.

Intensität und Emotion sind die beiden grundlegenden Aspekte des Bewusst-seins. In­tensität ist der quantitative Aspekt. Die Intensität kann geringer sein oder stärker. Emoti­on ist der qualitative Aspekt. Emotionen sind „Bewusstseins-färbungen“. Sie sind bei al­len Lebewesen gleich.

Die Emotion ist eine Rückmeldung hinsichtlich des Erfolgs oder Misserfolgs der Ab­sicht zu überleben. Die Emotion kann folglich zum Überleben tendieren oder zum Tod. Und Emotionen bilden eine Skala ebenso wie der Erfolg oder Misserfolg des Individu­ums zu überleben.

Es gibt zwei Hälften der Skala. Die eine führt von Interesse über Freude hinauf zu Glück, die andere über Feindseligkeit, Wut, Angst, Trauer hinab zu Apathie. In der Mit­te, zwischen der oberen und der unteren Hälfte, liegt Langeweile.

Emotionen sind im Grunde elektromagnetische Phänomene. „Elektrisch“ heißt absto­ßend, „magnetisch“ heißt anziehend. In der oberen Hälfte der Emotionsskala überwie­gen die magnetischen Kräfte, in der unteren Hälfte die elektrischen. Bei Langeweile hal­ten sich beide die Waage.

Emotionen steuern die Gesamtheit des äußeren und inneren Verhaltens des Menschen. In der oben Hälfte der Skala geht die Person auf andere zu, in der unteren Hälfte wendet sie sich gegen andere oder von ihnen ab. In der oberen Hälfte wird das körperliche Ge­webe mehr, in der unteren weni­ger festgehalten. In der Apathie erlischt die Kraft, im Tod wird der Körper abgestoßen. Wollten Sie es anders haben?

Druckversion | Sitemap
Ferninstitut für Neue Psychologie - Es gibt keinen Ersatz für verstehen.